Wo wächst er, und woran erkennt man ihn?
Der Rundblättrige Steinbrech ist eine Pflanze der montanen bis subalpinen Stufe. Er wächst an feuchten und schattigen Standorten. Im Naturpark Chasseral findet man ihn häufig in der Übergangszone zwischen Feuchtgebiet und Wald. Auf dem Weg zur Combe Grède zum Beispiel trifft man ihn ziemlich sicher an. Man muss nur die Augen offenhalten und auf die runden grundständigen Blätter mit gelappten oder gezähnten Rändern achten. Zur Blütezeit ist diese Steinbrechart leicht an ihrem verzweigten Stängel zu erkennen, der zahlreiche weisse Blüten mit fünf sternförmig angeordneten Blütenblättern trägt. Bei genauerem Hinsehen erkennt man, dass jedes Blütenblatt mit Punkten versehen ist, die je nach Entfernung von der Blütenmitte gelb bis rot leuchten – ein wahres Farbenspiel!
Der Rundblättrige Steinbrech und die anderen Pflanzen, die in der Combe Grède wachsen, sind geschützt, denn die Combe Grède ist seit 1932 ein Naturschutzgebiet – eines der ersten im Kanton Bern. Seit 1971 ist die Combe Grède zudem eidgenössisches Jagdbanngebiet, was speziell zum Schutz der Tierwelt beiträgt.
WARUM DER NAME «STEINBRECH»?
In der Schweiz gibt es über 30 verschiedene Steinbrecharten. Man findet sie häufig an Felsen, meist in alpiner Umgebung. Die Übersetzung des lateinischen Gattungsnamens Saxifraga bedeutet so viel wie «den Felsen aufbrechen» und bezieht sich auf die Wurzeln, die in den Ritzen des Gesteins wachsen. Eine andere Erklärung für den Namen kommt daher, dass einige Steinbrecharten früher als Heilmittel verwendet wurden, um Nierensteine aufzulösen.